Francesco Rasi, die Stimme des Orpheus
"Ich kann nicht mehr sagen, als dieser arkadische ein herrlicher Ort, denn Nymphen unerwartet auftreten, würdevoll in der Art gekleidet, und wir, charmant Fische, folgen wir ihrer Schritte ".
Diese verzaubernde Beschreibung stammt aus der Feder eines der faszinierendsten Musiker des italienischen Barock, Francesco Rasi (1574-1621), einer der gefragtesten Tenöre der Monteverdi-
Zeit, der auch Dichter, Theorbenspieler und Komponist. 1607 in Mantua, ein Wendepunkt in der Musikgeschichte, verkörperte er den “Orfeo” bei der Uraufführung in Claudio Monteverdis
gleichnamiger Oper, mit dem brühmten Harfensolo am Höhepunkt der Handlung.
Auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn, zwingt ihn sein Temperament, zum Versuch des Erwürgens seiner Stiefmutter und dem Erstechen ihres Verwalters. Er konnte an den Hof nach Prag fliehen. Für einen Auftritt vor Kaiser Matthias wurde er mit einer goldenen Ehrenkette beschenkt. Auf der Rückreise über Nürnberg und Augsburg kam er nach Salzburg an den Hof von Erzbischof Markus Sittikus, dem er eine Handschrift mit eigenen Kompositionen „Musice da camera e da chiesa“ dedizierte. Rasi führte für Marcus Sitticus auch eine Partitur des monteverdischen “Orfeo” im Gepäck mit, der zwischen 1614 und 1619 mehrmals in Salzburg wurde und als erste Oper im Mitteleuropa nördlich der Alpen dokumentiert ist.
Virgil Hartinger und Ana Zauner-Pagitsch greifen die wunderbare Musik Francesco Rasis auf und stellen Komponisten mit einen direkten Salzburg Bezug und deren berühmte Vorbilder oder Zeitgenossen vor.
Virgil Hartinger Tenor
Ana Zauner-Pagitsch Tripelharfe
4. September 2016 19:00 Schlosskapelle Mitterberg
Hörbeispiel: https://www.youtube.com/watch?v=hDYUtAF9U-A